Bandanlagen
Bandanlagen wurden auf Lohberg bereits sehr früh eingesetzt: Die Kohle wurde mit ihnen von den Streben über die Kohleabfuhrstrecken bis zu den Basisstrecken, später auch bis zu den Ladestellen in den Querschlägen, transportiert und von dort per Gleisförderung zu den Füllörtern der Tagesschächte gebracht.
In den 1960er Jahren begann man mit der Umstellung von Gleis- auf Stetigförderung auch auf diesem letzten Stück; die Großbandanlagen wurden aufgebaut. Großbändern deshalb, weil die Bänder meist die Förderung von mehreren Abbaubetrieben transportieren mußten.
S-Band, Z-Band, P-Band ("Alte GBA") Die "alte GBA" war die erste Großbandanlage auf Lohberg. Etwa 100 Meter westlich des 1000t-Bunkers wurde eine große Maschinenkammer ausgebaut. Hier wurden die Antriebe des Z-Bands und des P-Bands montiert. Beide gaben ihre Förderung auf das S-Band (=Sammelband) auf. Dieses transportierte die Kohle über einen 100t-Bunker als Wetterschleuse in den 1000t-Bunker. Das Z-Band hatte seine Kehre am Wendelauslaufs von Blindschacht 5-0-1 ("Zollverein-Berg"), das P-Band führte aus der Basistrecke der P-Sohle am Blindschacht 5-1-2. Das P-Band blieb bis 1987 in Betrieb. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Kohle an Blindschacht 5-1-2 zur K1-Sohle gewendelt und über die neu aufgefahrene K1-Basis ("Nord-Süd-Basis") zum Hauptförderberg transportiert. Zwei Jahre später war mit dem Auslaufen des letzten Abbaubetriebs am Blindschacht 5-0-1 auch für das Z-Band Schluss. Das S-Band blieb noch einige Jahre in Betrieb, da über eine neuaufgefahrene Strecke noch einige Bauhöhen direkt abtransportiert wurden. Der Betrieb des S-Bandes endete mit dem Auslaufen der Bauhöhe 410 im Flöz K1.
Montage P-Band
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P-Band |
0-Abteilung Die 0-Abteilungsbänder waren die einzigen Großbänder auf Lohberg, die im Frischwetterbereich liefen. Die Bandstrasse bestand zunächst aus 5 Bändern: Band 5 lief vom Auslauf des Bunkers 2 Osten durch eine alte Kohleabfuhrstrecke eines Abbaubetriebes bis unterhalb des 0-Abteilungsquerschlages 4. Sohle. Band 4 brachte als Bergband das Fördergut bis zum Bunkereinlauf des Bunkers 0-Abteilung oberhalb der 4. Sohle. Band 3 und 2 verliefen im 0-Abteilungsquerschlag 4. Sohle. Am sogenannten "Punkt 300" knickte der Querschlag ab, das Band 2 überquerte die Ablaufseite von Schacht 1 sowie die südlicke Richtstrecke ("Füllstelle") und endete am Stahlbunker. Dieser Bunker hatte die Aufgabe einer Wetterschleuse. Am Auslauf transportierte das Band 1 die Kohle weiter zum Bunkerband 4.Sohle, dass dann in den 100t-Bunker, später in den 1000t-Bunker aufgab. Mit dem Auslauf des Abbaus in der 2. östlichen Abteilung im Bereich der 4. Sohle Anfang der 1990er Jahre ging der Bunker 2 Osten und damit auch die Bänder 4 und 5 sowie der 0-Abteilungsbunker außer Betrieb. Zum Aufschluss des Baufeldes Hünxe wurden die 0-Abteilungsbänder mit den (neuen) Bändern 4 bis 7 verlängert. Nach Aufgabe des Baufeldes im Jahr 2000 wurde Band 4 zunächst eingekürzt. Nach dem Einstellen des Abbaus im Flöz Zollverein 5/6 im Bereich 0-Abteilung ging auch diese Großbandanlage außer Betrieb.
0-Abt. Band 3
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0-Abt. Band 3 Antrieb
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0-Abt. Übergabe Band 3 auf Band 2
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Berg zur 5. Sohle (Hauptförderberg, früher "K1-Berg") Der K1-Berg stellte ursprünglich die Verbindung her zwischen dem Bunkerauslauf des K1-Bunkers und dem Bunkerband auf der 4. Sohle, dass dann in den 100t-Bunker, später in den 1000t-Bunker förderte. Ende der 1980er Jahre erfolgte die Verlängerung zur 5. Sohle und die Umbennennung in "Berg zur 5. Sohle". Hierfür war eine deutliche Verstärkung des Antriebs und des Fördergurtes erforderlich. Außerdem wurde die Geschwindigkeit auf 4m/s erhöht. Um bei fast 500 Meter Höhendifferenz und einer Streckenlänge von etwa 1800 Meter bis zu 1500t Rohkohle pro Stunde fördern zu können war eine Antriebsleistung von 4 x 710KW erforderlich.
Antrieb Hauptförderberg
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Rep.-Steuerstand Förderberg
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Übergabe Förderb.-Bunkerbd
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E-Station Förderberg
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Mittelaufgabe (Auslauf K1-Bunker)
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SFB 4.Sohle - Flöz K1
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Bunkerband 4. Sohle
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Wendel in den 1000t-Bunker
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OSLO-Bänder Die OSLO-Bänder stellten die Förderverbindung zwischen den Grubenfeldern "Osterfeld" (später "Südfeld") und "Lohberg" (später "Nordfeld") her. Band 3 lief über die Nordschacht-Richtstrecke bis ca. 50 Meter nördlich von Blindschacht 7-NR-1. Dort gab der Wendel auf das Band auf. Bei Band 3 handelt es sich im Grunde um das ehem. Band 11 der GBA Osterfeld, bei dem lediglich die Förderrichtung gedreht wurde. Für einige Monate gab es sogar die Option, die Kohle wahlweise noch Osterfeld oder nach Lohberg zu schicken (an beiden Enden befanden sich Abwürfe auf die nächsten Bänder). Band 2 verlief leicht abwärts (vom Sohlenniveau 7. Sohle Osterfeld zum Sohlenniveau 5. Sohle Lohberg). Die Bänder 2 (Heckantrieb) und 3 wurden von einer Umrichtersteuerung gesteuert. Diese erlaubte sowohl das sanfte Anlaufen der Bänder als auch die Energierückgewinnung beim Bremsen. Die komplette Übertagetechnik (nicht explosionsgeschützt) befand sich in einer begehbaren Überdruckkapsel. Band 1 gab auf der 5. Sohle Lohberg auf das Bunkerband (später 5SO1) auf, das anschließend in das Bunkersystem 5. Sohle förderte. Das BAnd 1 hatte eine eigene Überdruckkapsel mit Umrichtersteuerung.
Kapsel-Rohbau innen
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Kapsel Trafo-Montage
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Steuerschrank
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5. Sohle Die ersten Großbänder auf der 5. Sohle gingen nach der Verlängerung des Hauptförderbergs bis zur 5. Sohle und dem Abbaubeginn des ersten Abbaubetriebes im Bereich des Blindschachtes 5-4-2 in Betrieb. Dort wurde die Kohle von den Flözen P und K1 (später auch C und Zollverein 4) auf die 5. Sohle gewendelt. Ein Wendelabzugsförderer brachte das Fördergut bis zur östlichen Richtstrecke. Dort verlief das Richtstreckenband bis zum Eingang geplanten 3. Abteilung nach Süden (später OSLO-Strecke). Ein sogenannter Zwischenförderer brachte die Kohle ca. 20 Meter bis zur Verlängerung des "Berg zur 5. Sohle". Dort übernahm das Zubringerband das Fördergut und brachte es bis zum Hauptförderberg. Mit der Inbetriebnahme des Bunkersystems 5. Sohle Ende 1991 wurden Zwischenförderer und Zubringerband demontiert und das Bunkerband übernahm das Fördergut des Richtsreckenbandes und förderte in das Bunkersystem. Von dort brachten es entweder das Hauptschluss- oder die zwei Nebenschlussbänder zum Hauptförderberg. Nach der Außerbetriebnahme der OSLO-Bänder wurden Richtstreckenband und Bunkerband zu einem Band zusammengefasst (5SO1). Bereits vorher war der Wendelabzugsförderer durch ein Wendelabzugsband ersetzt worden (5SO2). Mit dem Beginn des Abbaus im Flöz Matthias wurde auch in den westlichen Teil der Richstrecke eine Großbandanlage erforderlich. Besonderheit war hier das bei der SVM-Auffahrung beim Schwenk in die 0-Abteilung nach Norden kein Knick gefahren werden konnte, sondern der Übergang von Richtstrecke in den Querschlag mit einem größeren Radius erfolgte. Daher wurde das Band 5SW2 ein "Kurvenband"
Wendelabzug BS 5-4-2
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Bunkereinlauf 5. Sohle
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